KlimaNet-Themen-Beispiel-5

Klimaneutrale Binnenhäfen. 

Jeder Binnenhafen ist ein wichtiger Logistik-Standort und ein ganz spezielles Stadtquartier, das aus einer Kombination aus Warenumschlagsplätzen und Industrie- bzw. Gewerbeunternehmen besteht. Aufgrund dieser besonderen Zusammensetzung haben Binnenhäfen energetische Anforderungen, die nicht mit denen klassischer Wohn- oder Mischquartiere vergleichbar sind. Durch diese Anforderungen wird es für Binnenhäfen immer wichtiger, eigene Projekte im Bereich der energetischen Transformationen durchzuführen und integrale Energiekonzepte umzusetzen.

Emissionsarme Energieerzeugung.

Klimaschutz-Netzwerke bieten eine gute Plattform, um Pilotprojekte zu starten. Energieintensive Betriebe z. B. könnten die Umstellung der Prozesswärmegewinnung auf wasserstoffreiches Energiegas und langfristig grünen Wasserstoff forcieren. Photovoltaik-Module auf Dächern und an Fassaden könnten grünen Strom liefern, weil Produktions- und Lagerhallen gute Voraussetzungen bieten. Und falls dadurch größere Strom-Überkapazitäten anfallen sollten, könnten Binnenhafen sogar angrenzende Quartiere mit Energie versorgen. 

Innovative und nachhaltige Lösungswege.

Auch bieten Klimaschutz-Netzwerke die Möglichkeit, gemeinsam eine Analyse der Klimarelevanz der eigenen Aktivitäten durchzuführen. Neben den Kernprozessen auf dem gesamten Hafengelände können dabei auch vor- und nachgelagerte Wert­schöpfungs­ketten und Verkehre umfassend betrachtet werden. Angefangen beim Warenverkehr bis hin zur Mobilität aller Beschäftigten.

Mit einer derartigen Analyse als Ausgangspunkt können innerhalb eines Klimaschutz-Netzwerks Gesamt-Strategien für Binnenhäfen erarbeitet werden, alternativ aber auch Projekte mit eigenen Schwerpunkten wie z. B. die Erzeugung und Speicherung wasserstoffbasierter Energie, der Aufbau intelligenter lokaler Energienetze, die unterschiedliche erneuerbare Energien koppeln und steuern können, sowie die Errichtung von Landstromanlagen, die Schiffe künftig mit grünem Strom während der Liegezeit versorgen.

Auch die Klimaanpassung kann ein Schwerpunkt sein.

Klimaschutz-Netzwerke können sich nicht nur die Aufgabe stellen, die Herausforderungen der Logistik hinsichtlich einer Senkung der Emissionen (Klimaschutz) zu meistern, sie können auch Strategien für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels (Klimaanpassung) erarbeiten. Ganz gleich, ob es sich um Ereignisse wie z. B. Starkregen, extreme Hitze oder Niedrig- bzw. Hochwasser handelt. Hier Vorsorge zu treffen, indem Maßnahmen gemeinsam beleuchtet und ganzheitliche, langfristige Lösungsansätze erarbeitet werden, kann ebenfalls ein zentraler Schwerpunkt eines Klimaschutz-Netzwerks sein. 

Mögliche Netzwerkteilnehmer.

  • Kommunale Stadtverwaltung
  • Hafenbetreiber und -verwalter
  • Logistikunternehmen
  • Industriebetriebe
  • Stadtwerke und Energieversorger
  • Wasserstoffproduzenten
  • Industrie- und Handelskammern
  • Universitäten und Forschungseinrichtungen